Wildcampen
Wer träumt nicht davon? Einfach mal den Kopf ausschalten, in den Camper setzen und ohne sich vorher groß Gedanken zu machen losfahren, irgendwo Halt machen wo es gerade schön ist und seine Zelte für die Nacht mitten in der Wildnis aufschlagen! Das klingt nach grenzenloser Freiheit und einem echten Abenteuer!
Aber ist das überhaupt erlaubt? Und wenn ja, wo darf ich das und was muss ich beachten?
Keine Sorge, wir haben euch alle wichtigen Fakten zusammengestellt, die ihr über das Wildcampen wissen müsst und stellen euch außerdem ein paar coole Alternativen für die nicht ganz so Abenteuerlustigen unter euch vor.
Was ist Wildcamping überhaupt?
Vom Wildcampen spricht man, wenn man in mobilen Unterkünften wie Zelten oder Wohnmobilen (unsere Shaka-Camper zählen streng genommen noch zum PKW) abseits von ausgewiesenen Campinganlagen und Stellplätzen übernachtet.
Ist Wildcampen in Deutschland erlaubt?
Die Rechtslage zum Wildzelten und Übernachten im Freien ist in Deutschland mehr als unübersichtlich, denn was erlaubt ist und was nicht, entscheidet jedes Bundesland für sich. Generell gilt aber in Naturschutzgebieten, Nationalparks und in Küstenbereichen (d.h. das Übernachten an Stränden oder Dünen) ein Campingverbot. Außerdem sind landwirtschaftlich genutzte Flächen zu meiden. Auf Privatgrund hingegen darf mit der Zustimmung des Eigentümers übernachtet werden.
Das „längere Verweilen“ an einem Ort ist verboten. Wann allerdings „kürzer“ aufhört und „länger“ anfängt, ist eine gesetzliche Grauzone, die euch beim (Wild-)Campen also entgegenkommt. Generell gilt: Je weniger Aufmerksamkeit ihr erregt desto wahrscheinlicher ist es, dass ihr mit dem Wildcampen durchkommt (d.h. die Markise, das Dach und die Außenbestuhlung lasst ihr lieber eingepackt im Camper).
Was gilt in anderen EU-Ländern?
Vielerorts wird das freie Stehen als „Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit“ akzeptiert. Deswegen sollte man nicht den Eindruck erwecken, dass man dort langfristig campen möchte. Auch hier kommt euch die schwierige Abgrenzung zwischen „Camping“ und „Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit“ entgegen. Diese Regelung gilt grundsätzlich auch für Belgien, Italien und Dänemark. In Schweden und Norwegen ist das freie Stehen auf eine Nacht beschränkt. Wer in Schottland einen angemessenen Abstand zu öffentlichen Straßen (15-20 Meter) einhält und niemanden stört oder behindert, dem sollte beim Wildcampen nichts im Wege stehen. In Spanien, Luxemburg, den Niederlanden, der Schweiz und in den Balkanländern ist das freie Stehen grundsätzlich verboten. Hier müsstet ihr euch über regionale Ausnahmen oder eventuelle „Grauzonen“ informieren.
Grundsätzlich gilt jedoch für jedes Wildcamping den Grundsatz „Leave no trace“ zu beherzigen, d.h. keinen Müll zu hinterlassen, unnötigen Lärm zu vermeiden und sich als Gast in der Natur zu sehen.
Was gibt es für Alternativen?
Wildcamping ist nichts für euch, ihr sucht aber dennoch eine Alternative zum typischen Campingplatz? Dann schaut doch einmal bei Alpaca-Camping vorbei, die die verschiedensten Stellplätze in der freien Natur anbieten – vielleicht ist der richtige Hotspot für euch dabei?
In Frankreich gibt es eine oft kostengünstigere Alternative, nämlich die sogenannten „Camping Municipal“-Stellplätze. Dabei handelt es sich um kommunale Campingplätze, die von der Gemeinde gepflegt und betrieben werden.
Die Hamburger Initiative „Hinterland“ konzentriert sich unter dem Motto „Wir haben das Wildcampen gezähmt“ auf Deutschland und bringt private Eigentümer und Camper zusammen.
Ähnlich funktionierende Apps und Anbieter sind z.B. „Campspace“, die weltweit operieren, „Landvergnügen“, wo man zu Gast bei Bauern, Winzern und Co ist oder „park4night“ – eine App von Campern für Camper, wo auch ihr eure Geheimtipps mit anderen Campern teilen könnt.
FAZIT
Wildcampen ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, das jeder für sich abwägen sollte. Wir wollen euch keinesfalls dazu animieren, immer und überall euer Lager aufzuschlagen. Ihr solltet euch aber auch nicht von dem Dschungel der verschiedenen Regeln und Bestimmungen abschrecken lassen.
In diesem Sinne
Don’t forget to hang loose and be happy!
Zuletzt würden uns eure Erfahrungen mit Wildcamping in Deutschland und Europa interessieren. Vielleicht habt ihr einen Geheimtipp oder etwas zu ergänzen? Schreibt uns doch gerne einen Kommentar.